Somatoforme/ funktionelle Störungen
Behandlung

 Somatoforme oder funktionelle körperliche Störungen sind Beschwerden, die für den betroffenen Patienten quälende, oft ängstigende starke körperliche Beschwerden darstellen, die aber keine primär organische Ursache haben. Die Symptome können sich auf jeden Körperteil oder jedes Organsystem beziehen z.B. Herzkreislauf-System, Magen-Darm-Trakt oder die Atemwege. Die Patienten leiden z.B. an Herzrasen, Schwindel, Übelkeit oder Bauchweh, Atemnot oder starken schmerzhaften Verspannungen. Bei diesen Beschwerden, die  v.a. als  körperliche Beschwerden in Erscheinung treten,  sprechen wir  von „Somatisierungsstörung“ oder „somatoformen autonomen Funktionsstörungen“ (soma = der Körper, form = Gestalt).

Was sind somatoforme oder funktionelle Störungen?

Viele Menschen mit somatoformen/funktionellen Beschwerden fühlen sich, da ja „organisch nichts zu finden ist“, mit ihrem Leiden nicht ernst genommen, alleingelassen oder sogar abgewiesen. Wichtig ist uns, dass sich die Patienten zu allererst mit ihren körperlichen Beschwerden und dieser Not angenommen und gesehen fühlen. Wir entwickeln gemeinsam ein erweitertes Verständnis für das anfangs rätselhaft oder ängstigende körperliche Geschehen. Ausgang für das Verständnis des starken Leids dieser Patienten ist die Beobachtung, dass diese Menschen oft eine erhöhte psychophysische Reaktionsbereitschaft aufweisen und es ihnen schwer fällt, Gefühle und Bedürfnisse wahrzunehmen. Zudem können auch fehlgeleitete kognitive Bewertungen und Aufmerksamkeitsfokussierungen vorliegen. Dies ist oft ausgelöst durch aktuelle Belastungen vor dem Hintergrund schwieriger biographischer Bedingungen oder eines unsicheren Bindungsstils. Das heißt: der Körper spricht etwas aus, was die Seele quält und der Geist (noch) nicht benennen kann.

Wir werden somatoforme oder funktionelle Störungen behandelt?

Im Therapieprozess vermitteln wir Informationen - basierend auf der modernen Neurobiologie - über das komplexe Zusammenspiel normaler körperlicher Phänomene, (un-) bewusster Stressoren und der eigenen bisher vielleicht nur unvollständig wahrgenommen Gefühls- und Bedürfniswelt. Wir erforschen gemeinsam mit den Patienten die (bisher meist nicht oder nicht in vollem Umfang bewussten) individuellen Ursachen, die in chronischen inneren Spannungen aufgrund von psychosozialen Belastungen, ungelösten Konflikten oder unverarbeiteten seelische Verletzungen liegen können. Wir erarbeiten mit ihnen ein vollständigeres Verständnis ihrer Symptomatik sowie Lösungs- und Bewältigungsmöglichkeiten. Der Erfahrungsraum der Konzentrativen Bewegungstherapie (Körperwahrnehmung einzeln und in der Beziehung zu anderen) kann hier eine hilfreiche Rolle spielen in der Wahrnehmung des eigenen Körpers und des Umgangs mit sich und anderen.

Je nach Indikation können auch Medikamente oder übende Verfahren (z.B. Progressive Muskelentspannung) zur Symptomlinderung zum Einsatz kommen.

  • Sich ernst - und angenommen fühlen mit den Symptomen
  • Knowhow erwerben über das Zusammenspiel von Körper, Geist und Seele
  • Die Botschaften des eigenen Körpers enträtseln und verstehen
  • Eigene Ressourcen entdecken und die Weisheit der Gruppe nutzen für Lösungs- und Bewältigungsstrategien
Dr. Astrid Faber-Lottis, Rhein-Klinik Bad Honnef

Kontakt

Dr. med. Astrid Faber-Lottis

Leitende Oberärztin der Station 4

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Luisenstr. 3
53604 Bad Honnef
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