Psychosomatische Erkrankungen im Alter
Behandlung

1994 betrug der Anteil der über 60-Jährigen in der Gesamtbevölkerung noch 21 Prozent, 2040 wird dieser voraussichtlich bei 33 Prozent liegen. Etwa ein Viertel der über 65-Jährigen leidet an behandlungsbedürftigen, psychischen Störungen. Die psychosomatische Behandlung der älteren Patienten wird jedoch in zahlreichen Studien als gravierend unzureichend beschrieben. Ärzte, Angehörige und nicht selten die Betroffenen selbst verstehen psychische Krankheiten von Älteren häufig als unvermeidliche Begleiterscheinungen des Alterns. Es besteht somit in dieser Patientengruppe die Gefahr, dass wegen der oft unterschwelligen Symptomatik verschiedener psychosomatischer Erkrankungen, die Symptome dem normalen Alternsprozess zugeordnet werden und es so zu Fehldiagnosen kommt.

Wie kommt es zu psychosomatischen Erkrankungen im Alter?

Dazu bringt der Lebensabschnitt ab 60 Jahren große Herausforderungen mit sich, beispielsweise durch vielfältige Rollenwechsel, das Ausscheiden aus dem Beruf, den Verlust nahestehender Personen oder auch durch das Nachlassen der körperlichen Kräfte. Psychische Erkrankungen wie Depressionen, Angst oder Schmerzstörungen können sich dann schneller entwickeln.

Ein Schwerpunkt der Rhein-Klinik ist die Behandlung und Diagnostik von psychischen und psychosomatischen Störungen im Alterungsprozess. Da dieser sowohl im stationären wie auch im ambulanten Bereich oft unterrepräsentiert ist, hat die Rhein-Klinik diesen Schwerpunkt schon vor 25 Jahre auf- und kontinuierlich ausgebaut. Die Wirksamkeit und Nachhaltigkeit der Behandlung wurde in zwei Nachuntersuchungen nach einem und nach fünf Jahren nach der stationären Behandlung bestätigt.

Wie werden psychosomatische Erkrankungen im Alter behandelt?

Der 3. Lebensabschnitt beinhaltet aus unserer Sicht auch zahlreiche Chancen für die persönliche Ausgestaltung und Weiterentwicklung. Inhaltliche Themen der altersspezifischen Therapie sind in der Regel Verlusterfahrungen nach Tod wichtiger Bezugspersonen, veränderte soziale Bezüge wie Ruhestand und Wohnortwechsel, sowie schwere körperliche Erkrankungen oder Lebensbilanzierungen. In diesem Lebensabschnitt werden existentielle Themen berührt, in der Psychotherapie tragen wir durch Ausrichtung auf diese Themen einen Beitrag, unsere Patientinnen und Patienten zu unterstützen, neue und für sie passende Antworten auf die Sinnfragen des Lebens zu finden und ihre Gegenwart und Zukunft so aktiv zu gestalten.

Neben der Psychotherapie ist ein weiteres wichtiges Feld die umsichtige Behandlung mit Psychopharmaka. Die über 65-Jährigen bekommen etwa die Hälfte der insgesamt verordneten Schlaf- und Beruhigungsmittel und ein Drittel der verordneten Antidepressiva. Damit gehören Psychopharmaka zu den im Alter am meisten verordneten Medikamenten, noch vor den somatischen Medikamenten. Die Behandlung mit Psychopharmaka gestalten wir bei älteren Patienten besonders vorsichtig, sowohl eine mögliche Neueinstellung als auch die Überprüfung bestehender Medikation. Dies auch vor dem Hintergrund, dass die mit dem Alter zunehmende Zahl an organmedizinisch verordneten Medikamenten das Risiko unerwünschter Wechselwirkungen erhöht.

  • Der Lebensabschnitt ab 60 Jahren bringt große Herausforderungen mit sich
  • langjährige Erfahrung in der Diagnostik und Behandlung von psychischen und psychosomatischen Störungen im Alterungsprozess
  • Bearbeitung existentieller Themen und den daraus resultierenden Sinnfragen
  • Umsichtige Behandlung und Einstellung von Psychopharmaka (wenn nötig) und der begleitenden somatischen Medikation
Dr. med. Andreas Wolf, Leitender Arzt der Rhein-Klinik in Bad Honnef

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