Posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS)
Behandlung

Traumatische Erlebnisse können das Leben eines Menschen erschüttern und tiefgreifende Veränderungen zur Folge haben. Wir denken dabei oft zunächst an abgrenzbare Traumatisierungen wie z.B. durch sexuelle oder körperliche Gewalt. Jedoch können auch Erfahrungen psychischer Gewalt sowie emotionaler oder körperlicher Vernachlässigung traumatisch wirken, insbesondere, wenn sie sich in der Kindheit und über einen langen Zeitraum ereignen.

Auswirkungen traumatischer Ereignisse sind oft, dass Patienten das Erlebte nicht „hinter sich lassen“ können, dass eine traumatische Situation immer wieder aufs Neue erlebt wird, dass innere Filme und Gefühle quälen, die so real erscheinen, als ereigneten sie sich in dem Moment wirklich. Wir sprechen dann von einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS).

Wie wirkt sich eine Posttraumatische Belastungsstörung aus?

Die Symptome bewirken oft ein anhaltendes Gefühl der Unsicherheit und Angst. Betroffene versuchen, sich über vermehrte Kontrolle und Rückzug aus dem Alltag zu stabilisieren, was das Leben sehr einschränkt.
Finden anhaltende Traumatisierungen in der Kindheit statt, hat das oft tiefgreifende Auswirkungen auf die gesamte Entwicklung der Persönlichkeit, insbesondere auf die Haltung zu sich selbst und die Beziehungsgestaltung mit anderen Menschen. Die Selbstwertschätzung und Selbstfürsorge fällt schwer, zwischenmenschlicher Kontakt löst oft Erinnerungen an traumatische Situationen aus und führt dazu, dass wohltuende Beziehungen zu anderen Menschen schwer zu erreichen sind. Wir sprechen dann von einer Komplexen Posttraumatischen Belastungsstörung.

Wie werden Posttraumatische Belastungsstörungen behandelt?

In der stationären traumaorientierten Therapie können Sie sich in unterschiedlichen Gruppen- und Einzeltherapieangeboten mit diesen Problembereichen auseinandersetzen: Sie können Strategien und Techniken erlernen, mit den sehr beeinträchtigenden Symptomen einer PTBS - wie Angst, Schreckhaftigkeit, Wiedererleben, Albträumen - umzugehen, damit Sie innerlich Abstand zu ihnen bekommen können. Ein besonderer Schwerpunkt liegt darauf, wieder Zugang zu Ihren eigenen Kraftquellen zu bekommen. Auch können traumatische Ereignisse mit Traumakonfrontation (z.B. EMDR) bearbeitet werden.

Die Schwierigkeiten der Kontaktgestaltung - sei es im Umgang mit sich selbst, sei es im Kontakt mit anderen Menschen – werden im stationären Umfeld oft besonders gut sichtbar. Mit Hilfe des gesamten therapeutischen Teams können so Beziehungsmuster verstanden werden und in den unterschiedlichen Therapieangeboten Schritte erarbeitet werden, diese zu verändern, so dass Beziehungen als weniger ängstigend erlebt werden.

In Gruppentherapiesitzungen (Gesprächsgruppe, Kunst- oder Tanz- und Bewegungstherapie, Gruppe zum Erlernen von Stabilisierungstechniken) liegt der Schwerpunkt darauf, sich in einem haltgebenden und geschützten Rahmen auszutauschen, gemeinsam zu lernen und neue Erfahrungen zu machen.

  • Die eigene Symptomatik verstehen lernen und individuelle Bewältigungsstrategien entwickeln
  • Förderung der Fähigkeiten zur Selbstregulation und Selbstfürsorge
  • Therapie mit Blick auf die eigenen Verhaltens- und Beziehungsmuster
  • Traumabearbeitung mit spezifischen Behandlungstechniken (EMDR)
Dr. med. Miriam Fellner, Rhein-Klinik

Kontakt

Dr. med. Miriam Fellner

Oberärztin der Station 2

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53604 Bad Honnef
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