Der Begriff Depression wird oft gebraucht, um Schwankungen unseres Befindens zu beschreiben, wenn wir über Phasen der Niedergeschlagenheit oder Stimmungstiefs sprechen. Aus medizinisch-therapeutischer Sicht ist die Depression aber weit mehr: eine Erkrankung, die erhebliches Leiden verursacht, die das Denken, Fühlen und Handeln der Betroffenen beeinflusst sowie mit Störungen von Körperfunktionen einhergeht. Betroffene können sich im Zustand einer akuten Depression oft nicht mehr allein von ihrer gedrückten Stimmung, der Antriebslosigkeit und ihren negativen Gedanken befreien.
Was sind Depressionen und Ängste?
Die Depression ist eine der häufigsten Erkrankungen unserer Zeit. Ängste und Depressionen treten oft gemeinsam auf, vermischen sich häufig und die Übergänge können fließend sein. In einer depressiven Phase können Betroffene das Zutrauen in ihre eigenen Fähigkeiten verlieren und Angst schon vor kleinsten Alltagsbelastungen entwickeln, die sich verfestigen kann, wenn keine Behandlung erfolgt.
Unter Angststörungen im engeren Sinne versteht man krankhaft übersteigerte Ängste: ohne äußere Gefahrenlage, aber mit der inneren Überzeugung, dass es sich um eine gefahrvolle Situation handelt, die aus der eigenen Erfahrungsgeschichte resultiert. Wenn Menschen unter anhaltenden Ängsten leiden, kann sich hieraus eine depressive Symptomatik entwickeln.
Die Ursachen von Ängsten und Depressionen sind vielfältig und zum Teil zu finden in der eigenen Lebensgeschichte mit hohen Belastungen im frühen Lebensalter (sog. early life stress), aber auch in Belastungen der Gegenwart. Auch genetische Faktoren spielen eine Rolle.
Psychotherapie bei Depressionen und Ängsten ist wirksam, das ist gut belegt. Mehr als 80 Prozent der betroffenen Menschen, die psychotherapeutisch behandelt werden, profitieren davon. Eine Ergänzung durch eine medikamentöse Therapie ist oft hilfreich.
Wie werden Depressionen und Ängste behandelt?
Der Blick auf eigene Denk- und Verhaltensmuster, die die depressive und Angstsymptomatik fördern, und das Erarbeiten alternativer Strategien ist ein wesentlicher Aspekt der Psychotherapie. Das Kennenlernen und Verstehen der eigenen Geschichte und der persönlichen Empfindsamkeiten hilft oft, auf kritische Ereignisse besser reagieren zu können. Insbesondere ist aber von großer Bedeutung, (wieder) Zugang zu eigenen Kraftquellen, zu wohltuenden Aktivitäten und zu einer Haltung zu sich zu finden, die von Wohlwollen und Selbstfürsorge geprägt ist.
In der stationären Behandlung findet eine Kombination aus Einzel- und Gruppentherapie statt: In Einzeltherapiesitzungen wird an der jeweiligen individuellen Symptomatik gearbeitet. In Gruppentherapiesitzungen (Gesprächsgruppe, Kunst- oder Tanz- und Bewegungstherapie, Gruppe zum Erlernen von Fertigkeiten zum Umgang mit Krisensituationen) liegt der Schwerpunkt darauf, sich in einem haltgebenden und geschützten Rahmen auszutauschen, gemeinsam zu lernen und neue Erfahrungen zu machen.
- Die eigene Symptomatik verstehen und individuelle Bewältigungsstrategien entwickeln
- Therapie mit Blick auf die eigenen Verhaltens- und Beziehungsmuster
- Eigene Ressourcen entdecken und die Unterstützung der Gruppe nutzen
- Verbesserung der Selbstfürsorge und Selbstregulation
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