Wer war eigentlich…
… Albert Schweitzer?
Jährlich am 1. Juni gedenkt die Welt ihm – dem „Urwaldarzt von Lambaréné“, dem Arzt für die Armen, Albert Schweitzer. Im Johanneswerk werden wir täglich an Schweitzer erinnert, denn eine Alteneinrichtung des Werks in Marienmünster trägt den Namen „Albert-Schweitzer-Haus“. Doch warum ist dieser Mann so wichtig?
Theologe, Arzt, Philosoph, Dozent, Pazifist, Musikwissenschaftler, Organist, Friedensnobelpreisträger, Autor. All‘ das und Vieles mehr beschreibt Ludwig Philipp Albert Schweitzer, wie er mit vollem Namen heißt. Am 14. Januar 1875 wird er im Oberelsass mitten ins damalige Deutsche Reich geboren. Früh trat er in die Fußstapfen seines Vaters und Großvaters und studierte evangelische Theologie und dazu Philosophie, um nach dem Studium und einiger Zeit als Prediger Theologie in Straßburg zu lehren. Zudem war Albert Schweitzer ein begabter Musiker und wurde schnell zum gefragten Organisten.
Urwaldarzt von Lambaréné
Doch trotz seines Erfolgs und seinen vielfältigen Talenten: Albert Schweitzer wollte schon immer mehr. Für ihn stand fest, dass er dem Rat seiner Eltern, Freunde und vor allem der konservativen Gesellschaft zum Trotz nach dem 30. Lebensjahr alles aufgeben möchte, um zu Geben. „Arzt wollte ich werden, um ohne irgendein Reden wirken zu können", sagte Schweitzer selbst. Und er fand eine Verbündete für sein Vorhaben.
1912 heiratete Albert Schweitzer Helene Bresslau. Während er noch Medizin studierte, ließ sich Helene Schweitzer zur Krankenschwester ausbilden. 1913 war es dann endlich für beide soweit: Am Ufer des Ogowe im zentralafrikanischen Lambaréné errichtete das Ehepaar ein Hospital. Doch der erste Weltkrieg machte ihnen einen Strich durch die Rechnung. Da sie deutsche Staatsbürger waren, wurden sie zuerst in Afrika, später in Frankreich inhaftiert und Albert Schweitzer konnte erst nach dem Krieg zurückkehren und weiter für sein Krankenhaus arbeiten. Hier kamen ihm seine Talente zugute, denn er sammelte durch Orgelkonzerte und Vorträge in ganz Europa Geld für seine Arbeit. Ehefrau Helene, die mittlerweile die kleine Tochter Rhena geboren hatte und erkrankt war, blieb derweil in Deutschland.
Den zweiten Weltkrieg verbrachte Albert Schweitzer völlig isoliert in Afrika und überlebte. Mit Geld, das er 1953 mit dem Friedensnobelpreis erhielt, baute er ein Lepradorf. 1965 starb Albert Schweitzer schließlich in Lambaréné im Alter von 90 Jahren. Noch heute gibt es sein Dr. Albert-Schweitzer-Spital dort und zu Ehren seiner bedeutenden diakonischen Arbeit trägt die Johanneswerk-Einrichtung in Marienmünster ebenfalls seinen Namen – "Albert-Schweitzer-Haus“.