Wer war eigentlich...
... Theodor Fliedner
Einen direkten Zusammenhang zu Diakonie oder evangelischer Kirchengeschichte – das haben alle Namensgeber der stationären Einrichtungen im Johanneswerk gemeinsam. Eine besondere Rolle für die Pflegegeschichte spielte der Namensgeber des Theodor-Fliedner-Heims, dessen Leben und Wirken über 200 Jahre zurück reicht.
In Dortmund trägt nicht nur ein Altenheim, sondern auch die davorgelegene Bahnhaltestelle seinen Namen. Georg Heinrich Theodor Fliedner – ein vielseitiger Mann: evangelischer Pfarrer, Sozialreformator und Gründer der Diakonie in Kaiserswerth.
Am 21. Januar 1800 in Eppstein geboren wächst Theodor Fliedner mit neun Geschwistern und einem Pfarrer als Vater auf. Er möchte in seine Fußstapfen treten, lernt an der Gießener Universität und erreicht sein Ziel – Fliedner wird Pfarrer einer armen Gemeinde in Kaiserswerth, für die er Kollekten in Holland und England sammelt. Von da an beginnt sein diakonischer Weg. Theodor Fliedner will die Lebensumstände Inhaftierter verbessern und gründet dazu die „Rheinisch-Westfälische Gefängnisgesellschaft“. Zusammen mit seiner ersten Frau Friederike geht es weiter: Gründung des Asyls für weibliche Strafentlassene, einer Pflegeschule und schließlich, 1836, die Gründung des evangelischen Diakonissenhauses. Hier werden Frauen zu evangelischen Pflegerinnen ausgebildet, die in der Krankenpflege und der Erziehung arbeiten. Als seine erste Frau stirbt, übernimmt seine zweite Frau das Amt der Vorsteherin der Anstalt.
Die letzten zwanzig Jahre seines Lebens widmet Fliedner ganz seinem Werk und sammelt Spenden: Er begleitet die ersten Diakonissen nach England, Nordamerika und Israel. Am 4. Oktober 1864 stirbt Theodor Fliedner – noch heute ist er bekannt als Gründer des evangelischen Diakonissenamtes und Namensgeber des Theodor-Fliedner-Heims, das seit 2003 zum Johanneswerk gehört.