Wer war eigentlich...
...Philipp Nicolai?
Philipp Nicolai: ein großer Name in der evangelischen Kirche und der Diakonie. Er war Dichter, Erzieher, und Pfarrer. Im Johanneswerk erinnert das Philipp-Nicolai-Haus in Marl an den unerbittlichen Verteidiger des Luthertums gegen die römisch-katholische und die calvinistische Kirche.
Geboren im Jahr 1556, war Phillip Nicolai schon früh Schüler des Pfarrers und Superintendenten Ludwig Helmbold in Mühlhausen. Anschließend wurde auch er Pfarrer in einer Gemeinde in Herdecke. Während der Gegenreformation von spanischen Söldnern vertrieben, engagierte sich Nicolai als Pfarrer in der lutherischen Untergrundgemeinde in Köln. 1579 wohnte er dann für kurze Zeit mit seinem Bruder Jeremias in einem leerstehenden Kloster in Bad Arolsen (früher Volkhardinghausen).
Seine Reise führte ihn 1587 als Kaplan nach Nieder-Wildungen, wo er kurze Zeit später die Stelle des Pfarrherrn bekam. Ab 1588 übernahm er die Position als Hofprediger und Erzieher beim Grafen Wilhelm Ernst von Waldeck in Alt-Wildungen von wo er 1596 als Pfarrer ins westfälische Unna wechselte. 1601 führte ihn sein Weg als Hauptpastor nach Hamburg an die St. Katharinen, wo er 1608 starb.
Philipp Nicolai als Verteidiger des Luthertums vertrat eine innerliche, mystische Frömmigkeit. Diese kommt in einigen seiner evangelischen Kirchenlieder zum Ausdruck – besonders in seinem Werk „Freudenspiegel des ewigen Lebens“ aus dem Jahr 1599, welches er nach der Pestepidemie in Unna verfasste. Noch heute erinnern einige seiner berühmten Kirchenlieder, wie „Wie schön leuchtet der Morgenstern“ und „Wachet auf, ruft uns die Stimme“, ein Gedenktag am 25. Oktober und zahlreiche kirchliche Einrichtungen an Philipp Nicolai.