Wer war eigentlich…
… Matthias Claudius
Zahlreiche Einrichtungen, wie Altenheime, Familienzentren oder Schulen, und Straßen tragen seinen Namen. Sogar Briefmarken erschienen zu seinen Ehren und jährlich am 21. Januar gedenken die Christen ihm – dem Dichter und Lyriker Matthias Claudius. Doch wer war der Mann, nach dem die Johanneswerk Einrichtung in Steinhagen benannt ist?
Dichter, Lyriker und Journalist: aus der Feder des Matthias Claudius stammen zahlreiche Gedichte, Briefe und Liedtexte. Sein Leben begann am 15. August 1740 im holsteinischen Reinfeld als viertes Kind einer Pastorenfamilie. Obwohl er schon in jungen Jahren durch den Verlust von drei Geschwistern mit dem Tod konfrontiert war, ermöglichten ihm seine Eltern Matthias und Maria Claudius eine fröhliche Kindheit und vermittelten ihm damit Gottvertrauen. So entschloss er sich zusammen mit seinem älteren Bruder Josias nach dem Abschluss der Lateinschule an der Universität in Jena ein Theologie-Studium aufzunehmen.
Es folgten mehrere Studienfachwechsel und der Eintritt in die Deutsche Gesellschaft, die sich um deutschsprachige Literatur und Dichtung bemühte, und damit die ersten Erzählungen und Lieder aus seiner Feder. Die erste von Matthias Claudius veröffentlichte Schrift war die Traueransprache, die er im Alter von 20 Jahren in Jena für seinen an Pocken verstorbenen Bruder Josias hielt.
Lebensmittelpunkt Familie
1771 zog Matthias Claudius nach Wandsbeck und arbeitete dort als Redakteur für eine Tageszeitung, bei der er sich das Pseudonym ‚Asmus‘ aneignete. Ein Jahr später heiratete er die 17-jährige Anna Rebekka Behn, Tochter eines örtlichen Zimmermanns, mit der er 12 Kinder bekam. Die Kinder waren sein Lebensmittelpunkt und in seinen Arbeiten näherte er sich immer mehr religiösen Themen an. Seine Einstellung zum Glauben und Leben zeigt sich besonders in dem Brief „an meinen Sohn Johannes“ von 1799, in dem er seinen Sohn ermutigt, sich an Gottes Wort zu halten.
Aufgrund der Kriegsereignisse um Hamburg musste Matthias Claudius 1813 nach Kiel fliehen. Dort verstarb er am 21. Januar 1815, seinem Gedenktag. Zusammen mit seiner Frau Anna Rebekka, die ihn um 17 Jahre überlebte, fand er auf dem historischen Friedhof Wandsbek seine letzte Ruhestätte. Seine wohl bekanntesten Werke sind das „Abendlied: Der Mond ist aufgegangen“ und das Gedicht „Der Tod und das Mädchen.“