Ursula Büttner, 70 Jahre

Die Vertrauensperson

Ursula Büttner sitzt an einem Klavier im Jochen-Klepper-Haus

Zwölf ehrenamtliche Helfer*innen verschenken im Johanneswerk ihre Zeit.  Ursula Büttner ist eine von Ihnen und erklärt, warum sie das tut.

 

Ich engagiere mich ehrenamtlich im…
"Jochen-Klepper Haus in Bielefeld."

Hier kümmere ich mich um …
"zwei Aufgaben: Einmal bin ich seit circa fünf Jahren die sogenannte Vertrauensperson für die Einrichtung. So etwas braucht es, wenn kein Heimbeirat zustande kommt. Die Vertrauensperson ist wichtig, wenn es um die Mitbestimmung der Bewohner*innen geht. Wenn ich also angesprochen werde oder mir etwas auffällt, versuche ich mich, so gut es eben geht, darum zu kümmern. Darüber hinaus bin ich als Ehrenamtliche einmal in der Woche bei einem Angebot tätig. Da übernehme ich den musikalischen Part und singe mit den Bewohner*innen."

Wie ich hier gelandet bin:
"Ich habe bis zu meinem Ruhestand im Jochen-Klepper-Haus gearbeitet. Als Heilpädagogin war ich früher eigentlich schwerpunktmäßig in der Kinder- und Jugendhilfe. Das JKH hatte dann eine Stelle ausgeschrieben, dass Sie jemanden für den begleitenden Dienst suchen. Ich dachte mir: Das wäre doch nochmal eine neue Herausforderung mit neuem Klientel. Da gibt es viele Bewohner*innen, die eine relativ ausgeprägte Demenz haben. Seitdem bin ich eigentlich lückenlos dabei – jetzt eben ehrenamtlich."

Das Beste an meiner Tätigkeit hier ist, ...
"dass ich mich gesellschaftlich einbringen, etwas Sinnvolles tun und dadurch etwas bewegen kann. Die Kommunikation mit den Bewohner*innen funktioniert nicht nur über die verbale Ebene, sondern auch über die emotionale Ebene. Es ist toll, zu erleben, dass jemand dankbar für Zuwendung und Zeit ist, die man investiert."

Wenn ich den Kopf freibekommen will, ...
"treffe ich mich mit Freunden, Familie oder alten Kolleg*innen, fahre in den Urlaub, singe im Chor und spiele im Posaunenchor. Beim Ehrenamt besteht ja auch mal die Möglichkeit, zu sagen: An dem Termin kann ich leider nicht. Aber das tue ich nur, wenn es wirklich nicht anders geht."

Mein größtes Talent:
"Ich bin sehr offen für Menschen in ihrer Vielfältigkeit und Unterschiedlichkeit. Heißt auch: Es muss  nicht jeder alles so machen wie ich es tun würde. Außerdem bin ich musikalisch und kulturell sehr interessiert.

Meine heimliche Schwäche:
"Ich schiebe gerne Dinge auf, anstatt sie sofort zu machen."

Das möchte ich gerne noch mal machen:
"Zum Start meines Ruhestands habe ich mir eine Liste mit Dingen gemacht, die ich nochmal tun möchte. Z.B. ein Instrument lernen und ehrenamtlich in Kirchengemeinde einbringen. Aktuell ist die Liste abgehakt. Aber das heißt ja nicht, dass nicht nochmal eine Idee hinzukommen könnte."

Was würde ich anderen, die ehrenamtlich tätig werden möchten, mit auf den Weg geben:
"Wenn man ernsthaft überlegt, es zu machen: Einfach mal ausprobieren, ohne direkt das Gefühl zu haben, sich schon binden zu müssen! Nur so findet man heraus, ob es einem liegt. Dabei ist es wichtig, dass man als Helfer*in an die Hand genommen und nicht ins kalte Wasser geworfen wird. Niemand sollte allein gelassen werden!"

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