Johannes-Haus: Gartengruppe ist beliebtes Freizeit-Angebot

Die Freude am Wachsen und Blühen

Die Gartengruppe im Evangelischen Johanneswerk pflanzt fleißig Blumen und Kräuter

Gemeinsam am Hochbeet im Einsatz: Anna Kuhlmann (l.) und Ingeborg Meyer kümmern sich um die kleinen Salatpflanzen. Fotos: Christian Weische

Herford. Der Garten hinter dem Johannes-Haus ist im Sommer auch Arbeitsplatz von Michael Wittlake. Wenn Wetter und Temperaturen es zulassen, ist er einmal pro Woche  mit den Bewohnerinnen und Bewohner draußen. Derzeit geht es vor allem um die Pflege der Pflanzen, aber am Steintorwall wird auch Gemüse geerntet.

Michael Wittlake, Betreuungskraft und Gartentherapeut, möchte die Freude am Wachsen und Blühen wecken und die Bewohner zum Mitmachen motivieren. „Da werden nicht nur Erinnerungen wach. Es ist noch ganz viel Wissen vorhanden, dass in den Köpfen schlummert und eingesetzt werden kann“, freut sich Hausleiterin Edda Bekemeier über dieses besondere Freizeit-Angebot.

 

Pflanzenpflege und Geselligkeit

Bei den wöchentlichen Treffen steht zwar das Gärtnern im Vordergrund, aber auch das Gesellige hat seinen Raum. „Wir kommen miteinander ins Gespräch und reden nicht nur über die Pflanzen“, berichtet Wittlake. Jeder, der hier dabei ist, kann aktiv werden. Ob Wässern der Hochbeete, Auszupfen von Verblühtem oder Fegen – hier kann jeder nach seinen Möglichkeiten mittun. Wer sich zwischendurch ein wenig ausruhen möchte, schaut zu oder blättert in dem umfangreichen Herbarium, das Michael Wittlake zusammengestellt hat. Darin sind unzählige Pflanzen als getrocknete Exemplare zu sehen und beschrieben.

Gewächshaus schützt Nachwuchs

Das kleine Gewächshaus, das das Johannes-Haus im vergangenen Jahr als Spende der König-Burgunder-Stiftung erhalten hat, spielt eine wichtige Rolle im Jahresprogramm der Gartengruppe. „Wir sind nicht nur im Sommer aktiv“, erläutert Wittlake. Während der Vegetationspause werden in einem Kellerraum des Hauses Samen gesichert und Pläne für das nächste Frühjahr geschmiedet. Soll es Kürbisse geben, Kohlrabi  oder Tomaten, wo werden die Kräutern gepflanzt, in welchem Hochbeet  bekommen Blumen ihren Platz?  

So früh wie möglich geht es ans Aussäen, die zarten Keimlinge müssen betreut werden. In dem kleinen Gewächshaus mit sechs Quadratmeter

Grundfläche hat der Gartentherapeut mit Hilfe der Haustechnik den Platz gut genutzt, so dass der Pflanzennachwuchs bei besten Lichtverhältnissen gedeihen kann. Schon das Keimen und Wachsen zu beobachten, ist für manch‘ einen Bewohner eine Freude.

Ernte ist ein Höhepunkt

Wittlakes Begeisterung fürs Gärtnern ist ansteckend, durch seinen Zuspruch und seine unauffälligen Hilfen werden alle Gruppenmitglieder eingebunden. „Es geht auch nicht um Schnelligkeit, sondern um das Erleben“, macht er deutlich. Und wenn in die Beete ausgepflanzt wird, klappt manches mit Teamwork am besten: „Einer taucht den Pflanzenballen ins Wasser ein, einer setzt die Pflanze in die Erde.“  So hat jede Jahreszeit für die Gartengruppe ihre besonderen Momente. Wobei  die Zeiten, in denen die Bewohner Selbstgezogenes ernten können, unbestritten zu den Höhepunkten zählen.

Und hin und wieder führt Michael Wittlake seine Mitstreiter ins Grüne, macht die Gruppe sich auf zu einem Pflanzenspaziergang. Gemeinsam lässt sich dann einiges entdecken. Für jene, die nicht mehr mobil sind, gibt es als kleinen Gruß aus der Natur einen Wiesenblumenstrauß oder ein kleines Gebinde aus duftenden Pflanzen. 

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