Heinz-Udo Schwarz ist 72 Jahre alt und lebt im Karl-Pawlowski-Altenzentrum in Recklinghausen

Der Philosoph

Heinz-Udo Schwarz ist 72 Jahre alt und lebt im Karl-Pawlowski-Altenzentrum in Recklinghausen. Foto: Mike-Dennis Müller

Heinz-Udo Schwarz ist 72 Jahre alt und lebt im Karl-Pawlowski-Altenzentrum in Recklinghausen. Foto: Mike-Dennis Müller

Immer freundlich und zu Scherzen aufgelegt – so wird Heinz-Udo Schwarz von Bewohnern und Mitarbeitern des Karl-Pawlowski-Altenzentrums gerne beschrieben. Er geht in den Dialog mit seinen Mitmenschen, besucht sie in ihren Zimmern und hilft denjenigen, die es selbst nicht so gut können. Im KPAZ lebt Heinz-Udo Schwarz nun seit etwas mehr als einem Jahr. 
 

"Ich tröste und spreche Mut zu"

„Ich möchte hier für meine Mitmenschen da sein, Manchmal gehe ich zu denjenigen, die krank sind. Ich tröste sie und spreche ihnen Mut zu. Aber manchmal leide ich auch mit den anderen Menschen mit. Ich kann und will mich nicht daran gewöhnen zu sehen, dass es ihnen nicht gut geht. Dann wird man gewöhnlich und damit gleichgültig.“

Aufgewachsen im Kinderheim

Heinz-Udo Schwarz hat viel gelesen und viel nachgedacht. Ob zur aktuellen Politik, der Entstehung und Bedeutung von Sprache, zu Fragen der Existenz des Menschen oder zur Religion. Eigentlich habe er nach seinem Abitur Theologie studieren wollen, doch dann sei ihm seine Gesundheit dazwischen gekommen. Religion spielt für ihn schon seit seiner Kindheit eine Rolle:
„Aufgewachsen bin ich in einem Kinderheim in Wettringen, weil meine Eltern sich nicht mehr um mich kümmern konnten. Im Lehrlingsheim, wo ich anschließend gelebt habe, gab es eine Situation, in der ich gemerkt habe, dass etwas mit mir geschieht. Mit meinen Erziehern habe ich darüber gesprochen und habe verstanden, dass ich mich in dieser einen Nacht Gott besonders nah gefühlt habe. Damals war ich 18 Jahre alt, seitdem ist Religion wichtig für mich.“
 

"Danke, dass es euch gibt"

In den Einrichtungen, in denen er als Kind und junger Erwachsener gelebt hat, waren immer mehrere Zöglinge zusammen auf einem Zimmer. An seiner Art wie wertschätzend er mit den Mitarbeitern umgeht, lässt sich erahnen, dass er sich im Karl-Pawlowski-Haus gut aufgehoben fühlt. „Danke, dass es euch gibt“, sagt er einer Pflegerin als sie kurz bei ihm nach dem Rechten schaut. 

„Ich möchte den Pflegerinnen für das danken, was sie hier täglich leisten. Das wird oft viel zu wenig gesehen. Aber das Leben hier ist auch mehr für mich als nur rumzusitzen. Hier komme ich meinem Traumberuf des Priesters näher. Ich kann jetzt das machen, was ich eigentlich mein ganzes Leben lang schon machen wollte: Seelsorge und für die Menschen da zu sein. Für mich sollte eine Gesellschaft auch eine Gemeinschaft sein und das versuche ich hier vorzuleben.“

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