Markus Matzek, 53 Jahre

Der Alltagsbegleiter

Markus Matzek steht im großen Foyer des Jochen-Klepper-Hauses

Zwölf ehrenamtliche Helfer*innen verschenken im Johanneswerk ihre Zeit.  Ursula Büttner ist eine von Ihnen und erklärt, warum sie das tut.

 

Ich engagiere mich ehrenamtlich im…
"Jochen-Klepper Haus in Bielefeld."

Dort kümmere ich mich um…
"einen Bewohner, der an Demenz erkrankt ist. Ich besuche ihn jeden Donnerstag um 10 Uhr (er schläft gerne lange) und frühstücke mit ihm. Wenn er dann angezogen ist, verbringen wir etwas Zeit zusammen. Wir spielen viel, schauen Naturdokus, die er mag oder sprechen über Flugzeuge, weil er früher Pilot war. Wenn er rauchen möchte, gehen wir zusammen in den Garten und ich leiste ihm Gesellschaft. Und wenn das Wetter mitspielt, gehen wir auch spazieren. Demnächst wollen wir auch mal zusammen einkaufen oder Eis essen.

Mein Weg ins Johanneswerk…  
"hat damit begonnen, dass ich schwer erkrankt bin und plötzlich gedacht habe: Das kann doch nicht alles gewesen sein. Ich war immer sozial eingestellt und wollte mich stärker engagieren. Mit meiner Erkrankung war der Punkt erreicht, es einfach mal zu versuchen. Ich hatte zuerst Hemmungen, einfach hinzugehen und zu fragen, ob das möglich ist. Aber meine Bekannte, die ehrenamtlich hilft, hat mir vieles erklärt und mir die Angst nehmen können. Jetzt bin ich seit knapp zwei Monaten dabei und werde auf jeden Fall weitermachen."

Ich mache das, weil…
"mich das tatsächlich glücklich macht. Wenn der Bewohner lacht und zufrieden ist, ist das einfach ein gutes Gefühl. Meinen Namen kann er sich nicht merken, mein Gesicht aber schon! Und wenn er mich sieht, freut er sich einfach, dass ich da bin. Er kann mir sagen, was er möchte und was nicht, so dass unsere Kommunikation eigentlich ganz einfach ist."

Das Beste an meiner Tätigkeit …
"ist die Win-Win-Situation. Wir profitieren beide von unseren Treffen. Ich lasse nie eines ausfallen, auch wenn ich mal einen schlechten Tag habe. Denn sobald ich da bin, wird es automatisch besser."

Was mich manchmal herausfordert:  
"Am Anfang war ich unsicher, wie ich mit dem Bewohner umgehen soll. Ich hatte das ja noch nie gemacht, kannte auch niemanden mit Demenz. Heute würde ich jedem empfehlen, das einfach mal auszuprobieren. Denn eigentlich kann man nichts falsch machen! Ich bin einfach ich selbst und präsent, unterhalte ihn und helfe ihm. Mehr braucht es nicht."

Meine Talente:
"Ich bin humorvoll, hilfsbereit und ein echter Menschenfreund."

Meine heimliche Schwäche:
"Ich bin ein Bewegungsmuffel und nur bedingt. Da helfen mir die Besuche im Jochen-Klepper-Haus – ich bin jetzt viel mehr unterwegs, und wenn ich mal frei habe, besuche ich meinen Bewohner auch zusätzlich an anderen Tagen."

Was würden Sie anderen, die ehrenamtlich tätig werden möchten, mit auf den Weg geben?
"Denkt nicht so viel darüber nach, seid offen und probiert es einfach aus!"

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