Johanneswerk-Azubis aus der Region Herford testen Bewegungsangebote
Bewegung im Pflegealltag
Vlotho. Die Handflächen aneinanderdrücken, die Arme nach oben über den Kopf führen und dabei tief ein- und ausatmen – der Sonnengruß lässt sich nicht nur im Stehen absolvieren, sondern auch im Sitzen. Sitz-Yoga ist eine Bewegungsmöglichkeit für Menschen, die nicht mehr so mobil sind. Dabei ist Bewegung gerade für Menschen im Alter und bei Demenz wichtig, um Fähigkeiten aufrechtzuerhalten. Um mehr über Bewegung und Demenz zu erfahren, sind knapp 40 Auszubildende der Region Herford zu einem regionalen Ausbildungstag im Simeonsstift zusammengekommen.
Bewegung fördert die Selbstständigkeit
Bei einer Demenz kommt der Bewegung eine wichtige und unterstützende Rolle zu. Beispielsweise wird beim Tanzen im Sitzen neben der körperlichen Bewegung auch das Gehirn angeregt. Die Musik kann Erinnerungen wecken und der Spaß steht im Vordergrund. „Bei Bewegung macht ihr nur dann was falsch, wenn Bewegung gar kein Rolle spielt und nicht stattfindet“, betont Luka Rolfs vom Kreissportbund Herford. Er stellte nicht nur die positive Wirkung von Bewegung dar, sondern animierte auch dazu, sich über die Bewegungsangebote in den Einrichtungen und die weiteren Möglichkeiten auszutauschen. „Ziel des Tages ist es, dass die Azubis Ideen mit in die Einrichtungen nehmen und dann umsetzen“, so Marianne Schläger-Kramer, Hausleiterin im Simeonsstift und Mitorganisatorin des regionalen Ausbildungstags.
Bewegung durch technische Anreize
Bewegung kann aber auch durch Technik gefördert werden. Dazu stellte Maik Wickbold von der Techniklotsen GmbH eine gestengesteuerte Spielekonsole vor, die speziell für Senior*innen in Pflegeeinrichtungen entwickelt wurde. Die Auszubildenden konnten die Konsole selbst ausprobieren und waren begeistert von den Spielen wie Kegeln, Briefe austragen und Tanzen. „Ich finde es toll, dass Bewegung dabei mit Spaß verbunden wird“, sagt Renata Jacovino, Auszubildende im Stephanus-Zentrum in Hiddenhausen. „Bewegung ist für die Bewohner*innen oft anstrengend – mit solchen Spielen macht Bewegung dann wieder Spaß und die Menschen sind motivierter, sich zu bewegen.“
Zeit zur Vernetzung
Der regionale Azubitag bot den Nachwuchspflegekräften auch die Möglichkeit, andere Azubis der Region kennenzulernen oder bereits bekannte Gesichter wiederzusehen. „Durch den Praxisbezug war es ein sehr interessanter Tag“, resümiert Sofia Franzen aus dem Johannes-Haus. Dass nicht nur die Azubis, sondern auch die Einrichtungsleitungen mit vor Ort waren, war für sie ebenso ein Gewinn: So konnte man die verschiedenen Einrichtungen kennenlernen und sehen, welche Häuser des Johanneswerks in der eigenen Region sind.