Wer war eigentlich…

… Amalie Sieveking?

Amalie Sieveking mit Haube, Amalie Sieveking (1794-1859), Hans Heinrich Porth, Wikimedia Commons

Amalie Sieveking (1794-1859), Hans Heinrich Porth, Wikimedia Commons.

Vorreiterin der modernen Sozialarbeit, Mitbegründerin der Diakonie in Deutschland – das alles ist Amalie Sieveking. 1840 gründet sie die Altenwohnungen „Amalienstift“, heute trägt die Johanneswerk-Einrichtung „Amalie-Sieveking-Haus“ in Gelsenkirchen ihren Namen.

Sie pflegte Menschen am Rande der Gesellschaft, die krank und arm waren, besuchte alte Menschen in ihrem Zuhause und unterrichtete junge Frauen: Amalie Wilhelmine Sieveking. Die im Juli 1794 geborene Tochter einer bekannten Hamburger Kaufmannsfamilie wurde zu einer der Wegbereiterinnen für die Wertschätzung der Arbeit der Frauen in der Kirche.

Das Mädchen, das mit 15 Jahren zur Vollwaise wurde und drei ihrer vier Brüder verlor, fand schon früh zum Glauben. Matthias Claudius und Johann Hinrich Wichern sind nicht nur ebenfalls Namensgeber von Einrichtungen des Johanneswerks, sondern waren auch Bekannte Amalie Sievekings, die sie auf ihrem Weg zur Auslebung ihres Glaubens beeinflussten.

Sie fing als Religionslehrerin für junge Mädchen vor der Konfirmation an, gab später Schulkurse in anderen Fächern – auch an einer  Schule speziell für arme Mädchen. Als Ehrenamtliche Schwester im Krankenhaus half sie während einer Epidemie Cholerakranken. Schließlich gründete sie den „Weiblichen Verein für Armen- und Krankenpflege“, in dem engagierte Frauen Menschen in sozialen Brennpunkten pflegten und Zuhause besuchten. Für den Stand der damaligen Zeit, 1832, eine revolutionäre Arbeit und ein großer Schritt für die weibliche Diakoniearbeit in ganz Deutschland. Dies noch vor der Gründung der Diakonissenanstalt in Kaiserswerth, bei der Theodor Fliedner Sieveking später zur Vorsteherin machen wollte.

Das Lebenswerk der Amalie Sieveking wirkt bis heute, 159 Jahre nach ihrem Tod. Ihr damaliger Verein wurde in die „Amalie Sieveking-Stiftung“ überführt.


Informationen zum Amalie-Sieveking-Haus

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