Neue Hochbeete schaffen Augenblicke der Begegnung
Pflanzaktion im Jacobi-Haus

Es ist ein sonniger Vormittag, als sich vor dem Jacobi-Haus in Bünde eine kleine Gruppe versammelt. Kinderstimmen sprechen durcheinander, bunte Gummistiefel treten erwartungsvoll auf der Stelle, dazwischen Senior*innen mit Gartenschaufeln in der Hand.
„Hier vorne sollen die Erdbeeren hin!“, ruft ein Mädchen und zeigt entschlossen auf eine Ecke im Hochbeet. Wilma Peine, eine Bewohnerin des Jacobi-Hauses, lächelt und reicht ihr vorsichtig die kleine Pflanze. Gemeinsam drücken sie die Wurzel in die Erde.
Ein Gemeinschaftsprojekt

Diese Aktion ist Teil des bundesweiten Projekts „Essbare Stadt“. Eine Initiative, die es sich zum Ziel gesetzt hat, urbanen Raum unter anderem zum Ausbau von Lebensmitteln zu nutzen. Zwei neue Hochbeete werden durch dieses Projekt nun von Senior*innen des Jacobi-Hauses und Kindern des evangelischen Kindergartens am Frühlingsweg bepflanzt. Auch Alexander Reger vom Ev. Johanneswerk freut sich. „Wir haben mal wieder eine Kooperationsbrücke über die Else gespannt“, erzählt der Leiter des Jacobi-Hauses. „Uns ist es wichtig, viele Augenblicke in Gemeinschaft zu schaffen. Vor allem dank Spenden und Kooperationspartner*innen ist das möglich.“
Augenblicke, die durch Spenden wachsen

Mitten im Trubel sitzt Anke Redeker, Leiterin der Kita Frühlingsweg, auf einer der zwei neuen Bänke: „Wir haben eine langjährige, gelebte Kooperation mit dem Jacobi-Haus. Jetzt können wir auf unseren Spaziergängen nich nur eine kleine Pause machen, sondern auch die Hochbeete pflegen und ein paar Erdbeeren pflücken“, freut sie sich. Jakobi-Hausleiter Reger hat das Projekt "Essbare Stadt" initiiert und bei einem der Projekttreffen im Rathaus die Bünder Augenärztin Elke Kupitz kennengelernt. Kupitz, die aus der Nachbarschaft kommt, war von der Idee so begeistert, dass sie daraufhin zwei Bänke gespendet hat, von denen aus jede*r nun den Blick auf die Else genießen kann. Aktionen wie diese zeigen, was mit Unterstützung aus der Region möglich ist. Dank der Spendenaktion „Augenblick“ können solche Begegnungen geschaffen und echte Teilhabe ermöglicht werden, die den Alltag der Bewohner*innen nachhaltig bereichern.
Zum Abschluss der Pflanzaktion verstecken die Senior*innen kleine Schokoladeneier in den Beeten – eine Überraschung für die Kinder, die mit leuchtenden Augen danach suchen. Wilma Peine schaut ihnen nach. „Wir sehen uns in ein paar Tagen wieder, dann kommen wir in den Kindergarten, um vorzulesen“, sagt sie. Ihre Stimme klingt zufrieden. Ein weiterer gemeinsamer Augenblick ist schon geplant.