Rückblende: Vor 100 Jahren wurde der Johanneshof eröffnet
Vom Lehrlingsheim zum Altenheim
Im Dezember 1915 konnte im Bielefelder Johannesstift ein Neubau in Betrieb genommen werden, der Johanneshof. Im Johannesstift lebten damals gefährdete Kinder und Jugendliche, und eigentlich war der Johanneshof für Jugendliche in der Ausbildung gebaut worden, die dort in kleinen Einzelzimmern einen eigenen Wohnbereich haben sollten. Da das Johannesstift jedoch in den Kriegsjahren stark überfüllt war – 225 Mädchen und Jungen lebten in den verschiedenen Wohnhäusern – zogen auch in den Johanneshof zunächst schulpflichtige Kinder ein.
Rund 20 Jahre später wandelte Pastor Karl Pawlowski den Johanneshof in ein Altenheim für Männer um. Die Einrichtung entwickelte sich zu einem der wenigen Pflegeheime für Männer in Bielefeld und war ständig überbelegt.
Anfang der 50er Jahre richtete der leitende Nazareth-Diakon eine geschlossene Abteilung für Männer mit Demenz ein, um diese Bewohner, die immer wieder fortliefen, und dann „ziellos umherwanderten“, nicht in die damalige Heil- und Pflegeanstalt Gütersloh verlegen zu müssen. 1975 wurde der Johanneshof abgerissen und die Bewohner zogen in andere Altenheime auf dem Gelände des Johannesstifts.