VdDD-Vorstandsvorsitzender Dr. Ingo Habenicht zum Vorschlag des Bundespräsidenten

Soziale Pflichtzeit kann wertvolle Erfahrung sein

Ingo Habenicht steht hinter seinem Schreibtisch, stützt sich mit einer Hand auf einen Stuhl und lächelt in die Kamera.

Dr. Ingo Habenicht, Vorstandsvorsitzender des VdDD und Vorsitzender der Geschäftsführung im Ev. Johanneswerk.

Der Vorschlag von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ein soziales Pflichtjahr für junge Menschen einzuführen, um den sozialen Zusammenhalt in der Gesellschaft zu stärken, wird von Dr. Ingo Habenicht, Vorstandsvorsitzender des Verbandes diakonischer Dienstgeber in Deutschland (VdDD) und Vorsitzender der Geschäftsführung des Ev. Johanneswerks  begrüßt. Habenicht mahnt hierzu passende Rahmenbedingungen an.
 
„Die vergangenen Jahre haben noch einmal verdeutlicht, welchen Stellenwert der gemeinnützige Dienst in unserer pluralen, multikulturellen Gesellschaft einnimmt. Daher halte ich es für richtig, mehr Menschen für soziale Dienste zu gewinnen“, so Habenicht. Ein sozialer Pflichtdienst könne für junge Menschen eine wertvolle Erfahrung in der persönlichen Entwicklung und eine Bereicherung für die Allgemeinheit sein. „Soziales Engagement ist der Schlüsselfaktor in einer immer weiter auseinanderdriftenden Gesellschaft“, erklärt der Vorstandsvorsitzende. „Mit der eigenen Arbeit anderen zu helfen, ist sinnstiftend und hilft, über den eigenen Tellerrand hinauszublicken.“
 
Die Pflichtzeit gebe jungen Menschen die Möglichkeit, soziale Berufe kennenzulernen – ob im Krankenhaus, im Pflegeheim, in einer Kindertagesstätte oder bei der Arbeit mit Geflüchteten. Das stärke Habenicht zufolge insgesamt die Wertschätzung für den Dienst am Menschen und führe bestenfalls auch dazu, mehr junge Menschen für eine Ausbildung in sozialen Berufen zu begeistern. Unter Gerechtigkeitsaspekten sei ein Pflichtmodell gegenüber einem freiwilligen Dienst im Vorteil. So würden alle gleichermaßen Verantwortung übernehmen.
 
Habenicht regt an, offen über die Ausgestaltung eines sozialen Pflichtdienstes zu diskutieren. „Es ist wichtig, dass die Rahmenbedingungen stimmen. Der Dienst an der Gesellschaft darf für junge Menschen nicht zu monetären Nachteilen führen. Ebenso brauchen die Unternehmen einen verlässlichen Refinanzierungsrahmen.“
 
Der Verband diakonischer Dienstgeber in Deutschland e. V. (VdDD) vertritt als diakonischer Bundesverband die Interessen von rund 180 Mitgliedsunternehmen und sieben Regionalverbänden mit mehr als 500.000 Beschäftigten. Schwerpunkte der Verbandsarbeit sind die Weiterentwicklung des kirchlich-diakonischen Tarif- und Arbeitsrechts, Themen aus Personalwirtschaft und -management sowie die unternehmerische Interessenvertretung.

Beitrag teilen: