Fünf Fragen an: Rabea Petz, Quartiersmanagerin in Steinhagen

"Ich habe das Gefühl, da ist noch viel Potenzial"

Die studierte Pflegepädagogin und Pflegeberaterin Rabea Petz ist seit fast zwei Jahren als Quartiersmanagerin im Johanneswerk tätig. In ihrem Job in Steinhagen bringt sie Akteure und Angebote aus einer Nachbarschaft zusammen und schafft so ein Netzwerk, von dem alle profitieren.  

Frau Petz, was ist eigentlich Quartiersarbeit?
Eine meiner Kernaufgaben ist es, einen Ort der Begegnung für Menschen aus der Nachbarschaft zu schaffen, um diese miteinander in Kontakt und ins Gespräch zu bringen. Dazu gehört die Gestaltung von unterschiedlichsten bedarfsorientierten Kultur- und Freizeitangeboten oder die Gründung von Selbsthilfegruppen. Die Zusammenarbeit mit Ehrenamtlichen und deren Akquirierung, die Planung und die Organisation von Angeboten gehört mit zu meinem Aufgabenfeld. Zudem bin ich Ansprechpartnerin für die pflegerische Versorgung in der eigenen Häuslichkeit, der stationären Versorgung und für die Sorgen und Nöte von pflegenden Angehörigen. 

Für die Quartiersarbeit ist es natürlich essentiell, die unterschiedlichen Akteure und Angebote der Nachbarschaft zu kennen, um Versorgungslücken zu identifizieren. Oder einfach gesagt: Was wird gebraucht? Wichtig muss ich Gespräche mit den Menschen führen. Die Kommune Steinhagen unterstützt die Quartiersarbeit dabei jedes Jahr mit 20.000 Euro. Das ist eine tolle Anerkennung der dieser Arbeit! 

Was würden Sie sagen, warum braucht es das heute für die Menschen vor Ort?
Da spielen viele Faktoren eine Rolle. Zum einen ist da der demografische Wandel und damit einhergehend ein Anstieg von hilfsbedürftigen Menschen. Zum anderen wandelt sich unser Familiensystem. Das Mehrgenerationen Haus mit den Großeltern, den Eltern und Enkelkindern gibt es zunehmend weniger. Damit einhergehend steigt die Vereinsamung von Senior*innen, und ein sich abzeichnender Hilfebedarf wird eventuell zu spät erkannt. 

Wie sieht Ihr Arbeitsalltag aus?
Als Ansprechpartnerin für die pflegerische Versorgung nehme ich Anfragen  von potenziellen Kund*innen entgegen und führe eine Erstberatung durch. Ein wichtiger Teil meiner Arbeit ist die Planung von neuen Angeboten und die Aufrechterhaltung der bestehenden. Und das dazugehörige Marketing darf natürlich nicht fehlen.

Was sind die größten Herausforderungen?
Es ist immer wieder eine Herausforderung, neue Ideen für Vorträge oder Aktionen zu finden. Manchmal ist auch etwas aus unterschiedlichsten Gründen nicht umsetzbar. Mittlerweile habe ich erkannt, dass diese kleinen Rückschläge mit dazu gehören. Am wichtigsten ist es, danach gut zu evaluieren, warum es nicht geklappt hat. 

Was motiviert Sie?
Ich finde die Komplexität des Arbeitsfeldes sehr spannend – und das Gefühl zu haben, dass da noch viel Potenzial in der Entwicklung der Quartiersarbeit ist. 
 

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