Woche der seelischen Gesundheit: Dr. Andreas Wolf zum Umgang mit psychischen Erkrankungen

"Es ist und bleibt ein Tabuthema"

Ein Mann mit Brille spricht und blickt über die Schulter einer Frau in die Kamera.

Äußert sich zum aktuellen Umgang mit psychischen Erkrankungen: Dr. Andreas Wolf, Ärztlicher Direktor der Rhein-Klinik.

Bad Honnef. Vom 10. bis zum 20. Oktober nimmt die Woche der seelischen Gesundheit soziale Beziehungen und den gesellschaftlichen Zusammenhalt in den Fokus. Die Aktionswoche setzt sich dafür ein, Verständnis füreinander zu entwickeln. Das gilt auch und insbesondere für den Umgang mit psychischen Erkrankungen, findet Dr. Andreas Wolf, ärztlicher Direktor der Rhein-Klinik: 

„Psychische Erkrankungen werden immer noch viel zu häufig mit Schwäche gleichgesetzt. Wir sehen einen Wandel, der auf vielen gesellschaftlichen Ebenen stattfindet. Depressionen und Traumaerkrankungen etwa sind heute deutlich akzeptierter und sprachfähiger als noch vor einigen Jahren. Auch Hausärzte sind heute stärker geschult im Erkennen von psychischen Erkrankungen – circa zwei Drittel der Patienten, die uns hier in Bad Honnef aufsuchen, kommen mit einer Überweisung ihres Hausarztes. Trotzdem ist und bleibt es ein Tabuthema. 

Wer in unserer Leistungsgesellschaft eine psychische Erkrankung mitbringt, dem wird immer noch automatisch unterstellt, nicht voll belastbar zu sein. Das ist ein klares Stigma, dem wir uns als Gesellschaft, aber auch als Einzelner weiterhin deutlich entgegenstellen müssen.“

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