Brieffreundschaft zwischen Bewohnerin und Buchhändlerin entstanden

Eine besondere Freundschaft

Linda Ehlenbröker sitzt in ihrem Zimmer im Altenzentrum Bethesda und hat einen Brief von ihrer Brieffreundin in der Hand.

Immer wieder ein schöner Augenblick: Linda Ehlenbröker, Bewohnerin im Altenzentrum Bethesda, freut sich über den neuesten Brief ihrer Brieffreundin. Foto: Johanneswerk.

Bad Salzuflen. Mit Blick ins Grüne sitzt Linda Ehlenbröker in ihrem Zimmer im Altenzentrum Bethesda. Auf dem Tisch liegt ein noch unbeschriebener Bogen Briefpapier. In der einen Hand hält sie einen Stift bereit zum Schreiben, in der anderen einen Brief von ihrer Brieffreundin.

Jede Woche geht ein Brief hin und her – und das schon seit Anfang des Jahres. Der Kontakt ist im Rahmen des Spendenprojekts Augenblick und einem Aufruf auf den Social-Media-Kanälen des Johanneswerks entstanden. Mit dem Projekt sollen Augenblicke sozialer Nähe entstehen. Die Brieffreundschaft schenkt dabei nicht nur einmalig einen Moment von Gemeinschaft, sondern immer wieder besondere Augenblicke.

Ehlenbröker hatte zuvor schon Brieffreundschaften, doch die lösten sich meist recht bald wieder auf. „Es muss schließlich auch von den Interessen her passen“, so Linda Ehlenbröker. Deshalb freue sie sich umso mehr, dass das jetzt der Fall ist.

 

Gemeinsamkeiten trotz Altersunterschied

Der erste Brief machte sich vom Altenzentrum Bethesda aus auf den Weg durch Bad Salzuflen. Linda Ehlenbröker erzählte von sich, ihren Interessen und dem Leben im Bethesda. „Mir war es wichtig, vor allem auch mein Alter zu nennen“, erinnert sie sich, „schließlich bin ich schon 78 und meine Brieffreundin ist erst 30 Jahre alt.“ Doch der Altersunterschied stellt für die beiden kein Hindernis dar. Schnell merkten sie, dass sie ähnliche Interessen haben, über die sie sich austauschen können, z.B. Ehlenbrökers Engagement im Umweltzentrum Heerser Mühle und ihre ehemalige Arbeit im Eine-Welt-Laden.

Eine weitere Gemeinsamkeit der beiden Frauen ist die Freude am Lesen. Ehlenbrökers Brieffreundin ist als Buchhändlerin tätig, sie selbst stöbert gerne durch den Büchertisch im Altenzentrum. Zum Weltfrauentag lagen dort thematisch passende Bücher – dieselben, die auch die Buchhändlerin in ihrer kleinen Buchhandlung vor Ort hatte. Perfekt für einen literarischen Austausch!

Briefe sind persönlicher

Geschrieben habe die 78-Jährige schon immer gerne, jedoch nicht so intensiv wie jetzt. Auch ihren ehemaligen Kollegen hat sie schon Briefe geschrieben: „Die melden sich auch immer zurück. Das ist ein schönes Gefühl.“ Der Kontakt per Brief fühle sich für sie persönlicher an als über ein digitales Medium. Dagegen habe sie generell eine Antipathie. „Ich hatte selbst mal ein Handy, aber das habe ich dann meinem Enkel geschenkt“, erzählt Linda Ehlenbröker.

Die Brieffreundschaft mit der Buchhändlerin sei für sie etwas ganz Besonderes: „Ich weiß nicht, wie meine Brieffreundin aussieht und habe auch noch nie mit ihr gesprochen, aber ich habe trotzdem das Gefühl, dass wir uns kennen.“ Genau das zeichne eine schöne Brieffreundschaft aus.

Im Altenzentrum Bethesda gibt es noch weitere Bewohnerinnen und Bewohner, die sich über eine Brieffreundschaft freuen würden. Um ihnen diesen Wunsch zu erfüllen, kann gerne der Sozialdienst kontaktiert werden:
Telefon: 05222 365-105
E-Mail: bethesda-sozialdienst​@johanneswerk.de

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