Ev. Johanneswerk startet „Augenblick“-Projekt im Dorothee-Sölle-Haus, um Nähe und Gemeinschaft zu fördern.

Ein Picknick, das Nähe schafft

Besonderes Highlight: Neben einem Baum wurde auch ein neues Hochbeet angeschafft und gemeinsam bepflanzt.

„Früher habe ich auch so gerne in meinem Garten Zeit verbracht“, erklärt die Seniorin dem Bewohner, der neben ihr am Hochbeet steht. Er nickt begeistert und pflanzt mit etwas Hilfe eine weitere Blume ein. Die beiden befinden sich im Garten des Dorothee-Sölle-Hauses und genießen das ungewöhnlich rege Treiben. Ein paar Bewohner tanzen zu Musik, andere sitzen gemeinsam am Tisch und freuen sich über das leckere Essen und die angenehmen Gespräche. Dabei ist das nur eine von zahlreichen Aktionen, welche in dieser Woche in den Einrichtungen des Ev. Johanneswerks durchgeführt werden.

 

Kaum noch enge Kontakte

Die Aktion „Augenblick im Grünen“ ist Teil eines Projekts des Ev. Johanneswerks, mit dem der diakonische Träger einmal mehr auf die Wichtigkeit sozialer Nähe und Gemeinschaft hinweisen möchte. „Vieles, was alltäglich und für unsere Ohren selbstverständlich klingt, kann im Alter zu einer echten Herausforderung werden“, erklärt Pastor Dr. Ingo Habenicht, Vorsitzender der Geschäftsführung des Ev. Johanneswerks. Im Johanneswerk erlebten Mitarbeitende tagtäglich, dass Bewohner und Klientinnen oft kaum noch enge Kontakte hätten – etwa weil Angehörige zu weit weg wohnen, oder soziale Kontakte vor Ort älter und damit immobiler werden.

„Soziale Nähe ist ein menschliches Grundbedürfnis. Sich gemeinsam draußen in der Natur zu bewegen, etwas zu erleben und dadurch Erinnerungen zu schaffen – all das steigert unser Wohlbefinden“, so Habenicht.  Der Aktionstag im Grünen führe genau das vor Augen und zeige einmal mehr, wie wichtig es ist, gesellschaftliche Teilhabe zu fördern.

Bewohner und Klientinnen, Mitarbeitende, Angehörige, Nachbarn und viele weitere Gäste haben sich im Garten der Einrichtung zu einem „Picknick á table“ eingefunden – einer Aktion des Spendenprojekts „Augenblick im Grünen“ im Ev. Johanneswerk. 

Das Veranstaltungsformat stammt ursprünglich aus Frankreich und vereint geselliges Beisammensein mit Essen im Freien und dem Einsatz für einen guten Zweck. An diesem Tag bezweckt es gleich Zweierlei: Zum einen tut die Aktion selbst etwas für das Gemeinschaftsgefühl, indem sie soziale Nähe und das Miteinander fördert. Zum anderen soll damit die Erfüllung eines Wunsches ermöglicht werden: Um Erinnerungen zu wecken und gemeinsam schöne Momente in der Natur zu verbringen, möchten die Bewohner und Klientinnen hier gerne selbst ein bisschen gärtnern. Dafür werden jedoch barrierefreie Hochbeete benötigt. Die Hoffnung der Menschen im Dorothee-Sölle-Haus: Vielleicht finden sich unter den Gästen an dieser Tafel ja Menschen, die Zeit, Lust und finanzielle Mittel haben, um diesen Wunsch in die Tat umzusetzen.

Bindeglied zwischen eigenen und externen Möglichkeiten

Um gemeinschaftliche Aktivitäten unter freiem Himmel künftig auch über die eigenen Angebote hinaus möglich zu machen, hat das Johanneswerk das Augenblick-Projekt ins Leben gerufen. Es soll als Bindeglied fungieren zwischen dem, was die Einrichtungen bereits möglich machen, und dem, was mit fremder Unterstützung noch möglich wäre. Viele Gemeinschaftsaktionen wurden und werden bereits in den Pflege- und Teilhabeeinrichtungen umgesetzt – mal selbstständig, mal mit fremder Hilfe.

Ingo Habenicht hofft deshalb, dass sich für das ‚Augenblick‘-Projekt zahlreiche Menschen finden, die bereit sind zu helfen. Solche, die ehrenamtlich tätig werden und Zeit verschenken – zum Beispiel, um gemeinsam in der Natur unterwegs zu sein. Und solche, die als Geldgeber zur Finanzierung zusätzlicher Angebote beitragen. Um gemeinsam dafür einzutreten, Menschen im Alter und mit Beeinträchtigungen dauerhaft mobil zu halten und ihnen Ausflüge in Gemeinschaft zu ermöglichen. 

Ein Mann im Rollstuhl, der die Hand eines Kindes hält und von einer Frau geschoben wird
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