Ulrich Rademacher, 66 Jahre, Philipp-Nicolai-Haus

Der Handwerker

Ulrich Rademacher, Ehrenamtlicher Helfer im Philipp-Nicolai-Haus in Marl

13 ehrenamtliche Helfer*innen verschenken im Johanneswerk ihre Zeit. Ulrich Rademacher ist einer von Ihnen und erklärt, warum er das tut.

 

Ich bin… Ulrich Rademacher
Alter: 66 Jahre
Wohnort: Recklinghausen 
Familienstand: Verheiratet 
Ich engagiere mich ehrenamtlich im… Philipp-Nicolai-Haus in Marl.

 

 

Hier bin ich dafür zuständig…
"... bei Veranstaltungen zu helfen. Das kann der Adventsmarkt sein oder ein Fest – immer, wenn handwerkliches Geschick gebraucht wird, bin ich da und packe mit an. Früher habe ich auch zweimal monatlich beim Bingo geholfen, indem ich die Bewohner dorthin begleitet habe. Das hat zum großen Leidwesen der Bewohner jetzt länger nicht mehr stattgefunden. Viele von ihnen haben regelmäßig daran teilgenommen. Aber es fehlen gerade die ehrenamtlichen Helfer*innen, um das zu begleiten. Ich hoffe sehr, dass sich dafür noch Menschen finden! Daneben bin ich aber auch in zweiter Amtszeit im Bewohnerbeirat als Schriftführer tätig. Das macht mir viel Spaß und trainiert das Gehirn – die Kombination kommt mir sehr gelegen." 

Wie ich hier gelandet bin:
"Meine Mutter ist aufgrund ihrer Demenz hier eingezogen und hat über fünf Jahre bis zu ihrem Tod hier gelebt. Ich fand die Betreuung hier immer sehr liebevoll und respektvoll – ich hatte den Eindruck, dass sie gut aufgehoben ist. Dann bin ich gefragt worden, ob ich mich nicht ehrenamtlich betätigen wollte – zuerst im Bewohnerbeirat. Ok, wenn ich reingewählt werde – klar. In der zweiten Periode kannte ich ganz viele und habe ganz viele Stimmen bekommen."

Das Beste an meiner Tätigkeit hier ist, …
"... dass ich hier wirklich etwas bewirken kann – z.B. beim Bingo. Viele Menschen hier sind auf ganz unterschiedliche Weise eingeschränkt: Einige hören schlecht, andere sehen schlecht und wieder andere können ihre Hände nicht koordinieren. Da braucht es Unterstützung, und pro Tischgruppe mindestens eine*n Betreuer*in.
Ich spüre aber auch die Dankbarkeit der Mitarbeitenden und der Hausleitung – die setzen alles daran, dass wir uns wertgeschätzt fühlen. Einmal im Jahr gibt es z.B. einen größeren Ausflug für uns. Für mich bräuchte es das gar nicht. Aber das man das für uns macht, darüber freu ich mich natürlich."

Lieblingsbewohner*in/-klient*in/-kolleg*in:
"Es gibt bei den Bewohner*innen natürlich welche, die einem ans Herz gewachsen sind und die einem das Du angeboten haben. Aber auch beim Pflegepersonal gibt es solche Menschen – die haben meine Mutter ja gepflegt. Die sind einfach klasse!"

Mein größtes Talent:
"Ich würde sagen, als gelernter Heizungsbauer und Diplomingenieur bringe ich handwerkliches Geschick und viel Erfahrung mit."

Meine heimliche Schwäche:
"Meine Abneigung gegen das Backen von Reibepfannekuchen – die kleben bei mir am Pfannenwender fest, das geht immer schief!"

Das möchte ich gerne mal machen:
"Ich würde gerne mal nach Havanna (Kuba) reisen und die alten Autos anschauen. Das sieht schon auf den Fotos fantastisch aus. Aber es gibt auch einige Ziele hier in der Gegend: Ich würde z.B. gerne mit dem Fahrrad auf die Wasserkuppe in der Rhön fahren."

Was würde ich anderen, die ehrenamtlich tätig werden möchten, mit auf den Weg geben? 
"Man sollte auf jeden Fall verlässlich sein und Termine, die anstehen, einhalten – oder zumindest rechtzeitig absagen, damit man für Ersatz sorgen kann. Und: Man lernt hier eine Menge netter Leute kennen, das kann einen selbst wirklich voranbringen. Gerade die Bewohner*innen haben einen riesigen Erfahrungsschatz und geben ihn gerne weiter, wenn man sich Zeit dafür nimmt."
 

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