Martinsgemeinde Drensteinfurt erfüllt besonderen Wunsch

Anschlagtafel hängt nun im Jochen-Klepper-Haus

Hausleiterin Gudrun Neumann und Diakon Frank Hellmund probieren im Jochen-Klepper-Haus die Anschlagtafel für die Liednummern aus. Foto: Johanneswerk

Bielefeld-Schildesche/Drensteinfurt (JW). Auch im Bielefelder Jochen-Klepper-Haus gibt es an Weihnachten jedes Jahr die Frage: Wird der Wunschzettel erfüllt? Mit einer Position darauf hatte es in den vergangenen Jahren nicht geklappt – eine Liederanschlagtafel. Gudrun Neumann, Leiterin der zum Ev. Johanneswerk gehörenden Alten- und Pflegeeinrichtung erklärt: „ Die Bewohner sollen im Gottesdienst wie gewohnt die Lieder und die Gebetsfolge darauf ablesen und selbstständig im Gesangbuch aufschlagen können.“

Im Jochen-Klepper-Haus an der Rappoldstraße verwandelt sich alle zwei Wochen der Speisesaal in einen Gottesdienstraum. Der in Wandschränke eingelassene, versteckte Altar und die Kanzel werden in den Raum hineingezogen und der große Speisesaal wird durch eine entsprechende Bestuhlung und die Gestaltung mit Altar und Kanzel zum gottesdienstlichen, kirchlichen Raum umgestaltet. Auch der Altar ist festlich geschmückt mit Kerzenleuchtern und Blumen. So können die Bewohner dieser Altenhilfeeinrichtung auch gottesdienstliches Leben erfahren.   

Welches Lied singen wir?

Gestaltet werden die Gottesdienste von Diakon Frank Hellmund, dem für die Johanneswerk-Einrichtung zuständigen Seelsorger. Und ihm begegnet häufig schon bei der Begrüßung der Teilnehmer die Frage „Welches Lied singen wir?“ Den Wunsch, mit einer Liederanschlagtafel den Bewohnern und Bewohnerinnen den Rahmen für ein vertrautes Ritual zu bieten, konnte er gut verstehen. Und manches fügt sich in einer Art und Weise, wie es besser gar nicht gehen könnte.

Die evangelische Martinskirchengemeinde Drensteinfurt, am Heimatort von Diakon Hellmund, musste schweren Herzens die Friedenskirche im Ortsteil Rinkerode entwidmen und räumen. Die nicht mehr benötigte Liedertafel stellt das Presbyterium der Alteneinrichtung im fernen Bielefeld gern zur Verfügung. Die persönlichen Kontakte von Diakon Hellmund haben dabei geholfen und die Weichen gestellt.

Die Liederanschlagtafel fand in der Alten- und Pflegeeinrichtung einen guten Platz. Nun haben die Bewohner des Jochen-Klepper-Hauses die Möglichkeit, sofern ihnen dies noch möglich ist, die Gottesdienst-Lieder selbst im Gesangbuch aufzuschlagen, wie sie es von je her getan haben. „Ein Herzenswunsch ist in Erfüllung gegangen!“  freut sich Gudrun Neumann.

Und so schmerzlich auch die Schließung des Standortes der „Friedenskirche in Rinkerode“ für die evangelische Martinskirchengemeinde Drensteinfurt ist: Durch sie wurde es möglich, dass die alten und pflegebedürftigen Menschen des Jochen-Klepper-Hauses in Bielefeld in einem angemessen gestalteten Raum mit „Liedertafel“ Gottesdienst feiern können. Damit gibt es eine besondere Verbindung zwischen dem fernen Drensteinfurt und Bielefeld-Schildesche. Und die Gewissheit:  „Gemeinde Jesu Christi ist dort, wo zwei oder drei in seinem Namen versammelt sind!“

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