Sozialminister Laumann im Haus Stephanus

Altenheime als Ankerpunkte im Quartier befürwortet

Drei Männer am Tisch unterhalten sich angeregt. Dahinter ein Schild mit der Aufschrift "Altersinstitut"

Intensives „Werkstattgespräch“: NRW-Sozialminister Karl-Josef Laumann (l.) und Dr. Bodo des Vries, Geschäftsführer des Johanneswerks und des Alters-Instituts. Fotos: Christian Weische

Hiddenhausen/Kreis Herford. Die regionale Versorgung älterer und pflegebedürftiger Menschen sicherzustellen, ist eine der großen Herausforderungen für Politik und Gesellschaft. NRW-Sozialminister Karl-Josef Laumann nutzte heute seinen Aufenthalt in Ostwestfalen, um in einem so genannten ‚Werkstattgespräch‘ im Haus Stephanus mit den Johanneswerk-Geschäftsführern Dr. Bodo de Vries und Burkhard Bensiek über neue und flexiblere Konzepte zu diskutieren.

Laumann informierte sich dabei über das Konzept des Hiddenhauser Alten- und Pflegeheims. Im Rahmen eines Modellprojekts bietet dieses eine integrierte Tagespflege an,  wobei sich dauerhaft die Frage der Kostenübernahme nach Ablauf eines solchen Modellprojekts stellt.

Aus Sicht von Laumann ist allgemein klar: ,,Wir müssen in der Pflege  sektorübergreifende Konzepte anbieten. Dabei müssen alle – sowohl ambulante als auch stationäre – Anbieter von Pflege zusammenarbeiten und gegenseitig Ressourcen ausschöpfen.  Ziel muss es sein, den individuellen Wünschen von Hilfs- und Pflegebedürftigen nachzukommen und eine funktionierende Versorgungskette zu gewährleisten. Dies kann auch dazu beitragen, mehr Pflegekräfte in Vollzeitstellen zu bekommen – wenn sie denn eine Vollzeittätigkeit ausüben wollen.“

 

Ressourcen ausschöpfen

Das Alters-Institut des Johanneswerks – Zentrum für Versorgungsforschung und Geragogik – arbeitet seit vier Jahren an Konzepten, die praxisgerecht sind und fachliche Standards erfüllen, erklärte Dr. Bodo de Vries, der auch Geschäftsführer des Alters-Instituts ist. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse der Fachleute des Instituts sind Grundlage und Ausgangspunkte für eine Weiterentwicklung, die in Einrichtungen und bei Angeboten des Ev. Johanneswerks erprobt werden.

„Mit der Weiterentwicklung von Pflegeheimen eröffnen sich Möglichkeiten, die Betreuung sehr passgenau und individuell zu gestalten“, betonte Dr. Bodo de Vries. Eine Ausrichtung der stationären Einrichtungen als Gesundheitszentren oder als Quartierszentren sei vielerorts denkbar. Dr. Frauke Schönberg (Leitung des Alters-Instituts) unterstrich, dass der Aufbau von lokalen Pflegeallianzen notwendig sei, an denen sich die Kommunen beteiligen und bedankte sich bei Hausleiterin Manuela Schock für die gute Unterstützung des Projekts.

 

Lob für Weiterentwicklung

Das Haus Stephanus erprobt beispielsweise das Angebot der integrierten Tagespflege, bei der die Tagesgäste gemeinsam mit Bewohnerinnen und Bewohnern der stationären Einrichtung versorgt werden. Darüber hinaus übernimmt das Altenheim in Hiddenhausen Unterstützungs-Aufgaben, wie sie das Alters-Institut einem Quartierszentrum für das umliegende Wohnviertel zuordnet.

Die Weiterentwicklung vollstationärer Pflegeeinrichtungen mit Beratungs- und Betreuungsangeboten, Freizeitgestaltung und Weitervermittlung begrüße er, betonte der Minister. So könne ein Alten- und Pflegeheim als Ankerpunkt für Pflege insgesamt in einem Quartier fungieren. Darüber wolle er mit dem Johanneswerk gerne auch in Zukunft im Gespräch bleiben.

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