Johanneswerk-Zitat

"Hilfreich, aber unzureichend!" Dr. Bodo de Vries zur geplanten Begrenzung des Eigenanteils

Äußert sich zum Vorschlag des Gesundheitsministers: Dr. Bodo de Vries, stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung im Ev. Johanneswerk.

Jens Spahn möchte die Bewohnerinnen und Bewohner von stationären Pflegeheimen von der immensen und stetig steigenden Selbstbeteiligung an den Pflegekosten entlasten. Dafür sollen Heimbewohner künftig für längstens 36 Monate maximal 700 Euro pro Monat zahlen. Hierdurch soll „Planungssicherheit“ geschaffen werden.

Dr. Bodo de Vries, stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung und Vorsitzender des Deutschen evangelischen Verbandes für Altenarbeit und Pflege (DEVAP) bezieht dazu Stellung:

"Was beim Vorschlag des Gesundheitsministers nicht deutlich wird: Die geplante Entlastung umfasst nur den Eigenbeitrag für die Pflege. Hinzu kommen die stetig steigenden Investitionskosten sowie Kosten für Unterkunft & Verpflegung, die ebenfalls monatlich von den Pflegebedürftigen bezahlt werden müssen. In NRW sind das mehr als 2.400 Euro jeden Monat. Wir wissen, dass etwa 70 Prozent der Heimbewohner drei Jahre nach dem Einzug verstorben sind; viele profitieren von den Vorschlägen also kaum. Und Pflegebedürftige mit besonders langen Verweildauern werden trotz der Reform Sozialhilfe in Anspruch nehmen müssen. So wird keine Planungssicherheit geschaffen! Die Vorschläge von Herrn Spahn sind ein erster hilfreicher Schritt in die richtige Richtung, im Ergebnis aber dennoch unzureichend. "

Das Ev. Johanneswerk hat gemeinsam mit dem DEVAP einen Vorschlag für eine Grundsatzreform in der Pflegeversicherung erarbeitet. Nähere Informationen finden Sie unter: devap.de

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