"Gründungsgeist neu freisetzen"

Am 22. September 2023 feiert die Diakonie Deutschland ihr 175-jähriges Bestehen. Zum Jubiläum erklärt Dr. Ingo Habenicht, Vorstandsvorsitzender des Verbands diakonischer Dienstgeber in Deutschland (VdDD) und Vorsitzender der Geschäftsführung des Ev. Johanneswerks:

„Die Anfänge der modernen Diakonie inspirieren uns bis heute. In Zeiten großer sozialer Verwerfungen und gesellschaftlicher Umbrüche griffen ihre Gründerinnen und Gründer zur Tat. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts organisierten sie praktische Hilfe, zum Beispiel für Frauen, Arme und Kranke, Waisenkinder und Menschen mit einer Behinderung. Heute würde man die ersten diakonischen Einrichtungen Social Startups nennen. Daraus haben sich nachhaltige Sozialunternehmen entwickelt. Jedes Jahr leisten sie Hilfe für Millionen von Menschen in Deutschland und bieten wichtige soziale Dienste an – von der Kita über die Familienberatung bis zum Pflegeheim.  

In ihrer 175-jährigen Geschichte war die Diakonie stets ein wichtiger Treiber des sozialen Fortschritts in Deutschland. Für die Zukunft wünsche ich mir, dass die Diakonie ihren Gründungsgeist, diesen ‚Startup-Spirit‘ der Anfangstage, immer wieder neu freisetzen kann. So wie damals gilt es heute, etwas zu unternehmen, und zwar im besten, nämlich im sozialen Sinne. Aktuelle Herausforderungen sind insbesondere Altersarmut, Vereinsamung, Bildung, Integration und der Zusammenhalt in der Gesellschaft.“   

Der Verband diakonischer Dienstgeber in Deutschland e.V. (VdDD) vertritt als diakonischer Bundesverband die Interessen von rund 190 Mitgliedsunternehmen und sieben Regionalverbänden mit mehr als 550.000 Beschäftigten. Schwerpunkte der Verbandsarbeit sind die Weiterentwicklung des kirchlich-diakonischen Tarif- und Arbeitsrechts, Themen aus Personalwirtschaft und -management sowie die unternehmerische Interessenvertretung.