Stellungnahme: Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Beeinträchtigung

„Was wir tun, ist noch nicht genug!“

Johanneswerk-Geschäftsführerin Sabine Hirte fordert ein gesellschaftliches Umdenken.

Bochum/Bielefeld. Rund um den Protesttag am 5. Mai gehen bundesweit Menschen auf die Straße, um für mehr Inklusion und Selbstbestimmung einzutreten. Sabine Hirte, Geschäftsführerin im Ev. Johanneswerk, das im Ruhrgebiet mehr als 2.700 Menschen mit Beeinträchtigung unterstützt und beschäftigt, hält das für richtig und notwendig. Angesichts zahlreicher Hürden, die Menschen mit Beeinträchtigung nach wie vor tagtäglich zu bewältigen haben, fordert sie ein gesellschaftliches Umdenken:  

„15 Jahre, nachdem Deutschland die UN-Konvention für die Rechte von Menschen mit Behinderungen angenommen hat, zeigt eine aktuelle Untersuchung der UN, was längst offensichtlich ist: Was wir tun, ist noch nicht genug. Bis heute werden Menschen mit Beeinträchtigung durch Bürokratie, fehlende Barrierefreiheit und ein mangelndes Verständnis für gelebte Inklusion daran gehindert, gesellschaftlich teilzuhaben. 
 

Hier ist Barrierefreiheit noch ein Problem

Hürden finden sich nicht nur im öffentlich geförderten Wohnungsbau, dem öffentlichen Nahverkehr, Arztpraxen oder Hotels. Auch in Ämtern und Behörden müssen grundlegende Barrieren abgebaut werden, um Teilhabe überhaupt erst zu ermöglichen. Die Einführung und regelhafte Verwendung von leichter Sprache etwa könnte ein solcher Baustein sein, der für viele Menschen alles verändern würde. 
 

Darum braucht es ein gesellschaftliches Umdenken

Jeder und jede von uns hat ein grundlegendes Recht auf Teilhabe, und damit auf den Zugang zu Informationen und Angeboten – unabhängig davon, welche Fähigkeiten oder Einschränkungen wir mitbringen. Das muss in unseren Köpfen und in unserem Alltag verankert werden. 

Im Johanneswerk steht die Selbstbestimmung von Menschen mit Beeinträchtigung für uns an oberster Stelle. Wir unterstützen sie dabei, sich für ihre eigenen Belange stark zu machen und sich vor Ort Gehör zu verschaffen. Deshalb werden wir anlässlich des Protesttages am Sonntag an zahlreichen Orten gemeinsam auf die Straße gehen.“ 

Beitrag teilen: